Rudolf Beuthel, “Pistolen Rudi” (1911 - 1982):
Chemie
(Im Hintergrund der aufmerksame Primaner Rolf Früchtenicht)
"Pistolen-Rudi“ lebt gefährlich
In Biologie und Chemie zauberte und experimentierte „Rudi“, eigentlich Studienrats Rudolf Beuthel . „Rudi“ wusste locker haarsträubende Geschichten zu erzählen. So hatte er im Keller unter seiner Wohnung verdächtige Geräusche vernommen, wie er uns einmal erzählte. Daraufhin hatte er seine Gaspistole ergriffen, um einen eventuellen gefährlichen Einbrecher zu bedrohen. Da stand aber kein Ganove, sondern nur eine Hausbewohnerin, und „ Rudi“ schaute mit seiner Pistole im Anschlag wahrscheinlich ganz dumm drein. Daraufhin erweiterten wir seinen Namen zu „Pistolen-Rudi“.
Seine Experimente verliefen nicht immer so wie geplant. Ob eine Küpe im Reagenzglas sich trotz hartnäckiger Bemühungen nicht vorschriftsmäßig rot färben wollte oder bei einem Polymerisationsversuch die plötzliche chemische Reaktion den entstandenen Kunststoff-Pfropfen wie ein Geschoß gegen die Decke knalle ließ – „Rudi“ nahm das gelassen hin. So kündigte er auch eine Klassenarbeit mit den beruhigenden Worten an: „Wir schreiben bald ne' Arbeit, ganz allgemein gebaut.“
(Das nachstehende Foto wurde uns von Volkrat Stampa zur Verfügung gestellt.)
In unseren zwischen belustigt und zweifelnd schwankenden Gesichtsausdrücken spiegelt sich wider, dass "Pistolen-Rudi" wieder einmal eine seiner haarsträubenden Geschichten zum Besten gab.