2013 Programm und Bericht

Programm: Rheinsteig-Tour vom 22. bis 29. Mai 2013

Mittwoch, dem 22. Mai

Ihr trefft bei mir in Idstein ein. Wenn Ihr rechtzeitig da seid, können Margret und ich Euch auf einem kurzen Rundgang die sehenswerte Altstadt mit schmucken Fachwerkhäusern zeigen. Abendessen bei uns zu Hause. Eure Zimmer habe ich im „Hotel Lamm“ reservieren lassen.

Donnerstag, 23. Mai

Margret und meine Tochter Nina werden uns zum Startpunkt unserer Tour nach Eltville fahren.

1. Etappe Eltville – Johannisberg, 20 km, 340 hm

Eltville: Rheinpromenade, Kurfürstliche Burg, Kiedrich: Kirchen, Fachwerk, Rathaus, Kloster Eberbach, Schloß Vollrads, Schloß Johannisberg

Übernachtung: Hotel Kloster Johannisberg (Pilgerstube)

Freitag, 24. Mai

2. Etappe Johannisberg – Assmannshausen, 19,5 km, 180 hm.

Kloster Marienthal, Niederwalddenkmal, aussichtsreicher Weg hoch über dem Rhein.

Übernachtung: Hotel „Altes Haus“

Samstag, 25. Mai

3. Etappe Assmannshausen – Lorch, 15,5 km, 240 hm

Panoramaweg, Drei-Burgen-Blick,

Übernachtung: 3x Weingut & Gästehaus Rößler und 3x Hotel Zur Krone

Sonntag, 26. Mai

4. Etappe Lorch – Kaub, 14,5 km, 160 hm

Burg Pfalzgrafenstein, Blücher-Denkmal.

Übernachtung: Hotel Zur Traube

Montag, 27. Mai

5. Etappe Kaub – St. Goarshausen, 22 km, 240 hm

Loreley, Dreiburgenblick.

Übernachtung: Hotel Colonius am Rheinufer

Dienstag, 28. Mai

6. Etappe St. Goarshauren – Kestert, 15,5 km, 160 hm

Burg Maus.

Gesamte Wanderstrecke 107 km ( zzgl. evt. Abstecher zu Burgen oder sonstigen Sehenswürdigkeiten.)

Rückfahrt vom Bahnhof Kestert nach Idstein über Wiesbaden mit dem Zug (bzw. Bus). Abendessen bei uns zu Hause. Übernachtung im „Hotel Lamm“.

Mittwoch, 29. Mai

Nach dem Frühstück im Hotel Abschlußtreffen bei mir, danach Heimfahrt.


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 Bericht: Unsere Rheinsteig-Tour vom 22. bis zum 29. Mai 2013

Leset die Geschichte einer Wanderung auf dem Rheinsteig von Eltville bis Kestert vom 22. bis zum 29. Mai 2013. Als Teil­nehmer sind angetreten aktive Klassen­kamraden der ruhmreichen 13m/1961, die nament-lich zu nennen eine durchaus ver­diente Ehrung dieser tapferen „Oldies“ (Anfang der 70-er) bedeutet:

Lutz von Hamm,  Heinz-Wilhelm Hesse,  Ulrich Kohlstädt,  Ken Peter Paulin,  Helmut Rager,  Dieter Seydler

Warum tapfer? – Nun wir werden verste­hen, daß ungewöhnliche Regenfreudigkeit eines grau verhangenen Himmels an küh­len Tagen keine rechten Frühlingsgefühle aufkommen läßt und gewisse Ansprüche an den Durchhaltewillen durchfeuchteter Wanderer stellt. Im voraus sei schon verra­ten, daß hier keine verzagten Weicheier un­terwegs sind.

Schon zu Beginn dieses Jahres hatte sich der wanderwillige und –fähige Kreis her­auskristallisiert. Leider fiel Wolfgang Brück, der sehr gerne mitgewandert wäre, derunumgänglichen Terminfestlegung zum Opfer. Dieter Seydler hatte den Anstoß zur Tour gegeben und sich damit den Mühen der Planung unterworfen, so daß schon Mitte Februar der Plan im Groben stand. Recht­zeitig konnte nach gegenseitiger Abstim­mung die Feinplanung erfolgen.

Vorgesehen war eine Etappentour mit Un­terkünften in gebuchten Quartieren. Es sollte eine „Lustwande-rung“ sein, das Ge­päck daher von den jeweiligen Hotels wei­tertransportiert werden. Am Mann sollte nur Kleingepäck mitgeführt werden, das manche auch mit der unsäglichen Bezeich­nung „daypack“ versehen. Allerdings zogen es dann Ken und Helmut vor, als „Wanderprofis“ ihre Rucksäcke selbst durch die Lande zu schleppen – warum auch immer. Jedoch wollen die Gerüchte nicht verstummen, daß sie auf diese Weise schon für eine Marathon-Alpenwanderung trainieren.

Dieter hatte eine Aufgabenteilung „niedri­ger Dienstleistungen“ vorgesehen. Neben ihm als Organisator und späterer Berichter­statter hatte Lutz als berufsmäßiger Geo­graph dafür zu sorgen, daß die Gruppe nicht auf Abwege gerät, was natürlich nur geographisch zu verstehen ist. Helmut wollte als „Sanitäter“ Verbandszeug mit sich führen, Ken, Uli und Heinz-Wilhelm waren das ambulante Fotostudio.

Am Mittwoch, dem 22. Mai, treffen die er­wartungsfrohen Wander-Klassenkamera­den per Bahn (Lutz) oder per PKW (Uli) und in PKW-Fahrgemeinschaft (Ken, Hel­mut, Heinz-Wilhelm) in Idstein ein, bezie­hen erst einmal die gebuchten Zimmer im Hotel „Goldenes Lamm“ und versammeln sich dann in Dieters Haus, wo es ein Glas Begrüßungssekt gibt, bevor sich eine ein­stündige Stadtbesichtigung mit Schwer­punkt Unions-kirche und sehenswerte Fach­werkhäuser in der Altstadt anschließt. In­zwischen hat Margret ein Abendes-sen vor­bereitet, im Anschluß daran gibt es – na klar- als Vorgeschmack auf den weinigen Rheingau einen Rheingauriesling, danach Rotwein aus Südafrika. Der hat zwar eher nichts mit dem Rhein zu tun, ist aber für alte Knaben eine von den besten Gaben.

Jetzt geht’s los. Wir stoßen auf und bre­chen ins Horn …. oder umgekehrt.

1. Etappe Donnerstag, 23.Mai 2013: Eltville – Johannisberg ca. 20 km

Morgens starten wir. Dieters Frau Margret und seine Tochter Nina fahren die gerüste­ten Wanderer in strömendem Regen über die Autobahn nach Eltville am Rhein. Die Himmelsschleusen schließen sich, wir spa­zieren über die Uferpromenade, deren bei Sonnenschein freundliches Aussehen jetzt nur zu erahnen ist. Am Fürstenburgturm verweilen wir kurz und streben dann durch die Gäßchen der Altstadt zum Parkplatz zurück Margret fährt weiter nach Johannis­berg, wo sie unser Gepäck mitsamt Ulis , von Ken abfällig als „begehbarer Schrank­koffer“ bezeichneten Behältnis im Hotel unseres Etappenziels abgeben wird.

Wir starten in den grauen Morgen, gelan­gen durch Weinberge hindurch nach Kied­rich, finden dort den Einstieg in den Rhein­steig. Bald erreichen wir das Kloster Eber­bach. Dieses Zisterzienserkloster wurde im 12. Jahrhundert gegründet und zeigt in ein­drucksvoller Schlichtheit romanische Ar­chitektur. Trotz der Zerstörungen im 30-jährigen Krieg und der napoleonischen Zeit überdauerte es im Kern gut erhalten. Be­kanntlich wurde hier 1985/86 für den Film „Der Name der Rose“ mit Sean Connery gedreht. An diesem Tag finden keine Klos­terführungen statt. Aber in der Kloster­schänke essen und trinken wir, wandern dann weiter, bis wir in Schloß Vollrads eine Getränke-Pause einlegen. Dieses Schloß mit seinem wuchtigen Turm, im 14. Jahr­hundert gegründet, gehörte von da an viele Jahrhunderte lang der Familie von Greif­fenclau, Deutschlands ältestem Winzerge­schlecht. 

Dann führt uns der Weg – begleitet von Regengüssen - über nasse, matschigglatte Wege auf- und abwärts. Dabei rutscht Ken leider aus und verletzt sich im Rippenbereich, das ist schmerzhaft. Das regt Helmut zu einem Trauervers an, den Dieter etwas geändert, geglättet und gekürzt hat:

Ken ist gestürzt, der Schmerz plagt sehr,
die Rippen sind betroffen.
Es fällt ein jeder Schritt ihm schwer,
er muß auf Heilung hoffen.

Doch Trübsal blasen kennt er nicht,
er wandert wacker weiter.
Es schmerzt der Leib, doch sein Gesicht
Verrät nichts, er bleibt heiter.

Unterhalb von Johannisberg finden wir ge­gen 17:45 Uhr gleich unser „Hotel Kloster Johannisberg“ und in ihm unser Gepäck. Wir übernachten in den „Pilgerstuben“ et­was asketisch, aber erträglich. Wir bemü­hen uns, über Nacht unsere Schuhe und die nasse Wanderkleidung trocknen zu lassen.

2. Etappe Freitag, 24. Mai 2013: Johannisberg – Aßmannshausen ca.18 km

Nach dem Frühstück brechen wir etwa um 9 Uhr auf. Wir könnten jetzt erst einmal aufwärts steigen, um auf den Rheinsteig zu stoßen, erlauben uns aber großzügig eine kleine Abkürzung durch die Weinberge. Glücklicherweise regnet es nicht mehrt, es ist vormittags sogar leicht sonnig. Die ein­drucksvollen beiden Türme der Abtei St Hildegard tauchen auf. Davor steht eine Reihe hölzerner Stelen. Helmut vermutet, daß die Kunstwerkstatt der Abtei sie ge­schaffen hat. Sie drücken wohl Hildegards mittel-alterliche Welt-sicht aus. Danach wird der Norden als kalt und böse dargestellt. Wir als Nordlichter müssen allerdings ein­wenden, „ kalt“ lassen wir gelten, aber doch nicht „böse“. Wir schauen uns das In­nere der Kirche an. Gedämpftes Licht um­fängt uns.

Von weitem sehen wir den erhobenen Arm der „Germania“ und gelangen zum Nieder­wald-Denkmal. Von hier genießen wir einen weiten Blick über den Rhein hinaus. Der Zuspruch der Touristen hält sich wohl wegen des grauen Himmels in Grenzen, worüber wir nicht ausgesprochen unglück­lich sind. Es ist Mittags-zeit, unterhalb des Denkmals lassen wir uns in einer Gaststät­te „Rebenhaus“ nieder. Beim Weitermarsch biegen wir vom Rheinsteig ab und wan­dern auf dem Panoramaweg Nr.7 hoch über dem Fluß mit herrli-chem Ausblick bis nach Aßmannshausen. Auf der anderen Rhein­seite mündet bei Bingen die Nahe und ver­sucht, ihre braunen Fluten mit den grau-grünen des Vaters Rhein zu vereinigen. Dem scheint das nicht zu passen und so läßt er kilometerweit die Nahe „neben sich her“ strömen.

Auch in Aßmannshausen finden wir mit Karte und Spürsinn von Lutz gleich unsere Herberge, das Hotel „Altes Haus“. Der Ort ist etwa 900 Jahre alt und ist heute der In­begriff für den Spätburgunder aus dem Rheingau. Abends suchen wir im Ort ein geeignetes Restaurant. Viele Gastbetriebe sind aber geschlossen. Dann finden wir mühsam eine, die aber an Stil zu wünschen übrig läßt. Als dann ein Alleinunterhalter mit lauter Musik auftritt und mit Gesang droht, verlassen wir fluchtartig dieses Eta­blissement. Dann haben wir doch noch ein Restaurant ohne Musik gefunden und uns dort beim Wein angeregt unterhalten.

3. Etappe Samstag, 25. Mai 2013: Aßmannshausen – Lorch ca.15 km

Nach dem Frühstück steigen wir durch die berühmte Weinlage „Höllenberg“ ca. 200 Höhenmeter auf und gelangen über nasse Waldpfade im „Teufelskardich“ wieder in offenes Gelände mit herrlichem Panorama-Ausblick. Dann steigen wir etwas zu früh nach Lorch ab und müssen auf der Straße in den Ort einmar-schieren. Lorch als alte Wein- und Kulturstadt lebt hauptsächlich von Wein und Tourismus.

Gleich erkennen wir dort das Weingut Rössler an der Straße, dem Nachtquartier für die Hälfte unserer Gruppe (zufällig die PKW-Fahrgemeinschaft). Dort werden wir in der rustikalen Schänke herzlich will­kommen geheißen, man spendiert uns ein Blech Flammkuchen. Hier bestellen wir noch einen Imbiß und trinken Wein aus der Region Lorch. Und, oh Wunder, ab Lorch kostet das 0,2 l-Glas nicht mehr 4,40 bis 4,80 Euro, sondern gerade die Hälfte! (Of­fensichtlich haben wir die Meile der zah­lungsbereiten „Touris“ nun hinter uns ge­lassen.)

Die anderen drei unserer Gruppe beziehen Unterkunft im nahen Hotel „Zur Krone“. Abends essen wir in der ländlichen Gast­stätte „Kesselflicker“, wo wir anschließend das Champions-Leage-Cup Endspiel am TV mit Pils begleiten. Heute hatte es tat­sächlich nicht geregnet, sondern der Him­mel zeigte ein freundliches Gesicht.

4. Etappe Sonntag, 26. Mai 2013: Lorch – Kaub ca.13 km

Wieder geht es nach unserem Abmarsch gegen 10 Uhr erst einmal etwa 200 Höhen­meter aufwärts. Uns war geraten worden, bei Regen wegen der Rutschgefahr eine steile Rheinsteigpassage zu umgehen. Ein Warnschild bewegt uns dann dazu, diese heikle Stelle problemlos zu umgehen. Eigentlich müßte Dieter die Literflasche Riesling aus dem Lorcher Weingut, die Helmut ausgibt, tragen. Aber da es ihm an einem Rucksack gebricht, packt Lutz groß­herzig die Flasche dankenswerterweise in seinen Rucksack.

Es regnet seit Anbeginn und es wird noch den ganzen Tag regnen. Wir kommen an einer leider unbewirt-schafteten Hütte vor­bei, die also keine Bar ist, dafür aber bar jeder Bewirtung. Jedenfalls leeren wir die mitgenommene Weinflasche und entlasten somit auch Lutz von der Fron des Tragens. Wir kämpfen uns auf schlammigen Wegen vorwärts und versuchen dennoch, Ausbli­cke auf den grauen Rhein beschränkt be­geistert wahrzunehmen. Schließlich gestat­ten wir uns, die nicht sonderlich genußrei­che Strecke abzu-kürzen. Wir nähern uns Kaub mit seinen Weinber­gen. Von oben erblicken wir schon die Burg Pfalzgrafen-stein mitten im Rhein. Unvergessen der Übergang Marschall Blü­chers mit seiner Armee in der Silvester­nacht 1813/14 hier über den Rhein bei der Verfolgung der Franzosen.

So kommen wir schon kurz nach 13 Uhr in Kaub an und verblüffen die Wirtsleute des Hotels „Zur Traube“ mit unserem frühen Erscheinen. Wir müssen uns sofort unserer verdreckten Wanderstiefel entledigen und erhalten Filzpantoffeln. So ist für warme und trockene Füße gesorgt. Leider ist unser Gepäck von Lorch noch nicht herüber ge­kommen. Ein Anruf sorgte aber für Behe­bung dieses Mangels. Übrigens hat ein Mäd-chen aus der kroatischen Verwandt­schaft der Wirtsleute unsere Schuhe pico­bello gereinigt. Am Nachmit-tag finden wir dann mit Mühe ein geöffnetes Cafe. Abends lassen wir uns dann zu Speis’ und Trank in der „Histori-schen Weinstube“ nie­der. Der Eigentümer erzählt uns etwas über das Haus. Schließlich gehen wir früh zu Bett.

5. Etappe Montag, 27. Mai 2013: Kaub – Sankt Goarshausen ca.19 km

Morgens bringt uns die Fähre gegen 9:45 Uhr über den Rhein. Denn wir haben be­schlossen, uns heute nicht rechtsrheinisch den Rheinsteig auf schlammigen Waldpfa­den aufwärts zu quälen. Stattdessen wan­dern wir einige Kilometer auf dem Radweg am Rhein entlang, bis wir nach Oberwesel gelangen. Nach einem Spaziergang auf den Resten der Stadtmauer wechseln wir auf den „Rheinburgenweg“.

Er führt uns anfangs auf zum Teil steil auf­wärts führenden Pfaden erst einmal 200 m in die Höhe. Dabei haben wir auch einen mit Eisen und Drahtseilen gesicherten Klettersteig zu überwinden. Selbstver­ständ-lich strafen wir als geübte Wanderer und ganze Kerle ein Hinweisschild, daß dieser Weg nur für trittsichere und schwin­delfreie Wanderer geeignet sei, mit Nicht­beachtung. Dann wandern wir in wechseln­den Auf und Ab hoch über dem Rhein in Richtung Sankt Goar.

Wir verharren immer wieder bei freundli­chem Wetter an herrlichen Aussichtspunk­ten. Da wir es versäu-men – Dieter hat Schuld -, das einzige Restaurant auf dieser Strecke aufzusuchen, müssen wir bis zum Ziel warten. Aber wir genießen eindrucksvolle Ausblicke auf den Loreley-Felsen am anderen Ufer. Trotz aufmerksamen Lauschens können wir nicht einen Gesang der Jungfrau(?) Loreley vernehmen. Schließlich steigen wir zum Teil über Treppen steil hinunter nach Sankt Goar. Wir stärken uns in einem Restaurant unweit des Flusses und setzen dann mit der Fähre nach Sankt Goarshausen über. Im Hotel Colonius steht schon unser Gepäck. Nach Bezug der Zimmer brechen wir auf, um Kaffee zu trinken (selbstverständlich mit dem dazu gehörenden Stück Kuchen.) und gehen anschließend am Rhein spazieren. Abendessen dann im Hotel Colonius.

6. Etappe Dienstag, 28. Mai 2013: Sankt Goarshausen – Kestert ca.17 km

Wir vereinbaren mit dem Hotel, daß es un­ser Gepäck zum Bahnhof Kestert so bringt, daß wir es dort um 16:30 Uhr in Empfang nehmen können. Dann lassen wir uns von der Fähre auf das andere Ufer nach Sankt Goar bringen. Wir steigen zur Burg Rhein­fels auf. Dort erwartet uns um 10:15 Uhr wie bestellt ein Gästeführer, der uns eine Stunde lang den inneren Bereich der Burg zeigt. Er erzählt aus der Geschichte dieser vor Jahrhunderten mächtigsten Burg und Festung am Mittelrhein, die heute eine aber noch immer eindrucksvolle Ruine ist.

Wir setzen wieder über den Rhein. Aus zeitlichen Gründen steigen wir nicht gleich am Ortsrand den Rheinsteig aufwärts, son­dern wandern zur Abkürzung am Flußufer einige Kilometer rheinabwärts bis nach Wellmich. Hier stoßen wir wieder auf den Rheinsteig und müssen natürlich erst ein­mal Höhe gewinnen. Bei Wärme und Son­nenschein wandern wir durch Wald und Feld. Wir erreichen Kestert vor 15:30 Uhr.

Wir haben also genügend Zeit, in einem Cafe uns mit Kaffee und Kuchen zu stär­ken. Um 16:30 Uhr trifft unser Gepäck tat­sächlich am Bahnhof ein. Lutz verabschie­det sich und besteigt einen Zug in nördli­cher Richtung, um über Koblenz nach Sü­den zu fahren. Wir anderen gelangen über Kaub (umsteigen), Wies-baden (umsteigen) und Niedernhausen endlich nach Idstein.

Helmut und Ken tragen ihre Rucksäcke (Ehrensache) die zwanzig Minuten vom Bahnhof in ihr Hotel „Goldenes Lamm“, Dieter steigt bei Margret in das Auto, Heinz-Wilhelm und Uli können mitfahren und werden am Hotel abgesetzt. Um 20 Uhr treffen sich alle wieder in Dieters Haus. Margret hat schon den Tisch gedeckt und bewirtet uns bestens. Nach dem Abendessen klingt dann der letzte Wander­tag bei mehreren Gläsern Wein aus.

Am 29. Mai treten Heinz-Wilhelm, Helmut, Ken und Uli dann die Heimreise an.

Resümee:

Insgesamt haben wir etwa 102 km wan­dernd zurückgelegt. Ken zweifelt diese Zahl an. Vielleicht hat er bei seinem ausge­lebten Gesprächsdrang die Streckenlängen gar nicht voll wahrgenommen.

Die Rheinsteigwanderung war als „Genuß­tour“ geplant. Das wäre sie sicher auch in vollem Umfang gewe-sen. Aber die Unbil­den der kühlen Witterung haben uns etwas die Petersilie verhagelt. Das Wandern in nasser Kleidung und mit nassen Füßen wird zwar mannhaft durchgestanden, aber zählt nun einmal nicht zu den erhebenden Erlebnissen. Wetterbedingt trafen wir sehr wenige Wan­derer auf dem Rheinsteig. Auch viele Gast­betriebe hatten in diesen Tagen geschlos­sen.

Erfreulicherweise, aber nicht unerwartet, präsentierten sich alle Wander-Klassenka­meraden in guter bis sehr guter körperli­cher und augenscheinlich auch seelischer Verfassung (Kens Sturz einmal ausgeblen­det). Kurz gesagt: Wir waren „gut drauf“. Dieter bekam noch von den Wanderkame­raden den Auftrag, sozu-sagen den Staffel­stab weiter zu reichen und Wolfgang, - der ja diesmal leider nicht dabei sei konnte, – anzuregen, im nächsten Jahr eine Wander­tour z. B. in der Schwäbischen Alb zu or­ganisieren.

Die Gruppe dankt Dieter für die Organisa­tion und seiner Frau Margret für die genußreiche Be­wirtung.

Dieter Seydler für die Gruppe am 21. Juni 2013

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© Ulrich Kohlstädt 2019