Unsere Schule, unsere Lehrer, unsere Klasse
Es begab sich aber zu der Zeit, als Studiendirektor Doß Leiter des Domgymnasiums zu Verden an der Aller war und Studienrat Schwarze Klassenlehrer und Mathematiklehrer der 13 m, dass wir unter deren Regime das Brot der frühen Jahre, das heißt, die Schulausbildung erhielten und das Abitur auf dem mathe-matisch - naturwissenschaftlichen Zweig anstrebten.
Direktor Doß, der im Folgenden kurz Doß genannt wird, lebt in unserer Erinnerung als eine Persönlichkeit, die Respekt einforderte. Er bemühte sich, die Schüler in Deutsch, hauptsächlich aber in Geschichte zu unterrichten. Auch von uns erwartete er im Geschichtsunterricht „kluge Antworten als geschulte Historiker“, wie er ironisch zu sagen pflegte.
Studienrat Schwarze traktierte den Bildungsnachwuchs mit Physik und hauptsächlich mit Mathematik, einer genialen Mathematik etwas abseits ausgetretener Unterrichtspfade. Nicht jeder verstand sie, aber wir waren ja auch keine Genies.
Wenn die Schüler von ihm sprachen, wurde er „Zeus“ genannt. Wie Zeus, der Göttervater, konnte er lautstark und Angst erregend donnern. Aber sonst war er „Mensch“ mit weichem Kern in rauer Schale. Dass er auf seinem Spezialgebiet, der Matrizenrechnung, Vorlesungen an der TH Hannover hielt, zeigte, dass an seiner Genialität wohl doch etwas dran war. Noch eine Kleinigkeit ist zum Verständnis der folgenden Geschichte zu erwähnen. Er trank gern ein Bier oder dergleichen; wenn es sich ergab, wohl auch mehrere. Es ergab sich des öfteren. --- Wir schätzten ihn als verständnisvollen Lehrer.
Wir, das waren damals 19 Schüler zwischen 18 und 20 Jahren, - Mädchen waren an unsere Schule nur in Ausnahmefällen zugelassen, das war damals so - die seit Jahren im Klassenverband der höheren Bildung mit Unterstützung ihrer Lehrer zustrebten, nicht immer erfolgreich gegen allzu menschliche Faulheit ankämpfend, aber dennoch einigermaßen sich bemühten.
Als trainierte Sportler übersprangen wir auch alle Hürden, um das Abitur im März 1961 anzusteuern. Wir waren eine erfolgreiche sportliche Klasse. Über die Hälfte von uns erhielt in Sport sehr gute Noten. Auch in den Grenzbereichen zwischen Schule und Freizeit waren wir tätig, sei es in der SMV (Schülermitverwaltung), Mitarbeit in der Bibliothek, Betreuung biologischer Ausstellungsstücke, in der Photo-AG, in der Astronomie-AG, um nur einiges zu nennen. Drei politisch sehr Interessierte waren Mitglieder in der „Jungen Union“, der Jugendorganisation der CDU. Die Neigung zur SPD war weniger ausgeprägt.
(PauSey)
Geschichten und Erlebnisse aus unserer Schulzeit
4. Klassenfahrt nach Göttingen
7. Der „Ulk-Umzug“ – wir feiern Abitur, und wie!
8. Der hilfreiche Hubschrauber
9. Der leichtsinnige „Liliput“aner